2025-07-02 587: Der Muscle Beach von Berlin
In Episode 475 hatten wir Andrés aus Kolumbien zu Gast - heute bekommen wir ein Update zu seiner Einbürgerung in Deutschland. Außerdem erklären wir euch, welche Regeln zur Einbürgerung sich bald ändern. In Eure Fragen geht es ums Joggen in der Öffentlichkeit, um unseren Podcast-Workflow und um das Wort "Schultüte". Transkript und Vokabelhilfe Werde ein Easy German Mitglied und du bekommst unsere Vokabelhilfe, ein interaktives Transkript und Bonusmaterial zu jeder Episode: easygerman.org/membership Sponsoren Hier findet ihr unsere Sponsoren und exklusive Angebote: easygerman.org/sponsors Follow-up: Einbürgerung 350 Fragen über Deutschland - Einbürgerung in Deutschland (Teil 2) (Easy German Podcast 475) Bundeskabinett beschließt Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten und das Ende der Turbo-Einbürgerung nach drei Jahren Aufenthalt (Bundesministerium des Innern) Kabinett beschließt strengere Migrationspolitik (Zeit Online) Empfehlung der Woche: Schockraum Tobias Schlegl: Schockraum (Goodreads) Eure Fragen Creighton aus den USA fragt: Geht man in Deutschland in der Öffentlichkeit joggen? Jenko fragt: Wie funktioniert euer Podcast-Workflow? Mónica aus Argentinien fragt: Was ist eine Schultüte? Schultüte (Wikipedia) Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns eine Sprachnachricht schicken. Wichtige Vokabeln in dieser Episode lauschen: aufmerksam und meist heimlich zuhören die Einbürgerung: offizieller Prozess, durch den jemand die Staatsangehörigkeit eines Landes erhält der Notfallsanitäter: medizinisch ausgebildete Person, die bei Notfällen erste Hilfe leistet und Patienten versorgt der Schockraum: speziell ausgestatteter Bereich in einer Klinik zur sofortigen Behandlung schwerverletzter oder kritisch erkrankter Patienten die Sendungsvorbereitung: Planung und Organisation der Inhalte vor der Aufnahme oder Ausstrahlung einer Sendung sich (nicht) unter Wert verkaufen: die eigenen Fähigkeiten (nicht) schlechter darstellen oder anerkennen, als sie sind die Schultüte: traditionell zum Schulanfang überreichte, meist mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken gefüllte Tüte die Einschulung: offizieller Beginn der Schulzeit für ein Kind, meist mit einer Zeremonie verbunden Support Easy German and get interactive transcripts, live vocabulary and bonus content: easygerman.org/membership
Halli, hallo, Manu-i. Halli, hallo, Kari, wie geht es dir? Ich habe schon lange nicht mehr gesungen, aber heute habe ich gute Laune, denn wir nehmen erst am Nachmittag auf. Und du weißt, meine Laune steigt im Laufe des Tages. Ich glaube, du hast literally, wie die Kids sagen, wortwörtlich in der letzten Episode gesungen im Intro. Also lange nicht ist ja auch Auslegungssache. Sagen das die Kids, Manuel? Sagen die literally? Ich saß letztens, es ist ja Sommer in Berlin, und letztens saß ich in Berlin an einem lauen Sommerabend mit einem Eis in einem kleinen Park vor einer Kirche, auf so Treppenstufen, und um uns herum saßen ganz viele noch jüngere Menschen. Was heißt denn noch? Du bist ja jetzt… Ich bin ja auch jung, aber noch jünger. Also so Leute im Alter von, ich würde mal sagen, 16 bis 20. Und ich habe ein bisschen gelauscht, zugehört, Eves gedroppt. Was für ein Ding? Evesdropping ist doch so auf Englisch, wenn man zuhört. Also wenn man so reinhört in ein Gespräch, was eigentlich nicht für die eigenen Ohren gedacht ist. Habe ich ein bisschen zugehört und fand es sehr interessant, denn sie haben halt wirklich so ganz normal in einem flüssigen, deutschen Gespräch englische Wörter benutzt. Das machen wir auch, die ganze Zeit. Das machen wir auch. Aber sie haben eben Wörter benutzt, die ich nicht benutzt hätte, wie zum Beispiel so literally. Ja, genau. Dann habe ich ihr literally gesagt, es ist wirklich interessant, wie sich die Sprache verändert. Cari. Manuel. Wir haben vor längerer Zeit über das Thema Einbürgerung gesprochen und insbesondere hatten wir einen Gast hier im Studio, nämlich… Zwei Gäste. Zwei Gäste. Ah, halt und anderes, genau. Die Episode können wir nochmal verlinken. Da ging es darum, wie man die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen kann. Richtig, genau. Und Andres, der hatte sie damals noch nicht, obwohl er sie schon vor fast vier Jahren beantragt hatte. Und dazu hat uns James geschrieben. James schreibt, hallo Cari und Manuel, wisst ihr, ob Andres die deutsche Staatsbürgerschaft schon bekommen hat oder noch darauf wartet? Ich würde gerne ein Follow-Up von ihm bekommen. Das finde ich mal ein aufmerksamer Zuhörer, James. Liebe Grüße. Das ist doch James aus Taiwan, oder? Unser alter Freund. Und ich finde es gut, dass er dann einfach nochmal nachfragt nach einem halben Jahr. Ich würde mir mehr solche aufmerksamen Kommentare wünschen. Und wir haben diese Nachricht natürlich an Andres geschickt und er hat uns geantwortet. Hallo Cari, hallo Manuel. Hier ist Andres, euer lieblings Podcast-Gast von Episode 475 zum Thema Einbügerung in Deutschland. Ich wollte mich nochmal bei euch melden. Damals haben wir beim Podcast-Episode gesprochen, dass ich noch sehr, sehr lange auf diese Einbügerung gewartet habe und ich darf heute euch schon mitteilen, dass dieser Prozess endlich mal vorbei ist und zwar erfolgreich abgeschlossen. Also nach drei Jahren, sieben Monate und sechsten Tage habe ich die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Das ist schon eine sehr gute Nachricht. Ich freue mich sehr, dass das endlich vorbei ist und ich bin zuversichtlich, dass die Prozesse, mindestens jetzt in Berlin, das ist wo ich den Andres gestellt hatte, viel besser laufen werden. Ich glaube nicht, dass die, dass neue Personen dann jetzt so lange warten müssen. Ich sehe schon, da ändert sich was im Hintergrund. Das ist alles jetzt zentralisiert und digital. Das ist trotzdem, es gibt trotzdem viele Anträge, die sie abarbeiten müssen, aber ich merke schon, dass sie sich da Mühe geben, was diese Bearbeitung angeht. Also Update von mir. Ich bin jetzt endlich mal Deutscher. Ich freue mich riesig und ich druck die Damen von allen, die Zuhörer ihnen den Antrag auch gestellt haben und bisher noch nicht gehört haben, dass sie schnell und bald eine positive Rückmeldung hören. Alles Liebe. Herzlichen Glückwunsch, Andres. Du bist jetzt endlich Deutscher nach drei Jahren und sieben Monaten. Ich sage mal, das ist eine lange Bearbeitungszeit in Deutschland. Genau, bei ihm hat es wirklich lange gedauert. Wir kennen auch noch ein paar andere Fälle, wo es so lange gedauert hat, aber auch viele Fälle, wo es deutlich schneller ging. Und ich glaube, du hast ein paar Updates mitgebracht aus der neuen Bundesregierung, was sich jetzt ändert. Das sind ja, genau, das sind zwei unterschiedliche Dinge. Ich frage mich einmal, was sind die Regeln, ab wann darf man überhaupt Staatsbürger werden und die Staatsbürgerschaft beantragen? Und dann ist noch mal die Frage, wie lange dauert denn dann der Prozess? Eigentlich sollte dieser Prozess natürlich nicht drei Jahre und sieben Monate dauern. Es sollte einmal geprüft werden, ob man die Voraussetzungen erfüllt. Und dann sollte das entschieden werden. Also normalerweise, wenn du was anderes beantragst beim Amt, wie lange dauert das, Manuel? Na ja, kommt drauf an. Aber normalerweise rechnet man sowas in Wochen, würde ich vermuten. Und mittlerweile ist es zumindest in Berlin, wie Andres ja auch gesagt hat, zentralisiert und auch digitalisiert. Das reden, da sprechen wir ja oft drüber, dass die deutschen Behörden manchmal sehr langsam sind, weil sie auch nicht digital arbeiten. Und das ist gut. Das heißt, in Berlin dauert es mittlerweile in guten Fällen drei bis vier Monate, auch schon lang, aber immerhin schneller. Aber wir haben jetzt eine neue Bundesregierung und die Bundesregierung sagt, das soll gar nicht alles so schnell gehen und für alle zugänglich sein. Wir wollen eine strengere Migrationspolitik. Und die haben tatsächlich ein paar Änderungen beschlossen. Wobei ich finde es immer interessant, Manuel, es ist ja die eine Frage, will man, dass weniger Leute ins Land kommen oder will man, dass die Leute hier sich weniger schnell integrieren? Und ich finde, das Thema Einbürgerung ist ja eigentlich ein Thema der Integration und nicht der Migration. Also wenn die Leute einmal hier sind, möchte man doch, dass sie sich schnell integrieren. Und die Einbürgerung hilft doch dabei, oder? Ja, es ist, glaube ich, so es ist keine Einbahnstraße. Es ist, man muss erst mal sich, glaube ich, zu einem gewissen Grad integrieren, damit man eine Einbürgerung überhaupt erst mal in Betracht ziehen kann. Also wir geben ja niemanden, der jetzt als Tourist nach Berlin kommt, für eine Woche einen deutschen Pass, nur weil er hier ist. Also man muss natürlich schon Teil der Gesellschaft, der Kultur erst mal werden oder die Bereitschaft dazu zeigen. Aber genau wie du sagst, Studien zeigen halt auch, dass wenn man Leute jahrelang, zehn Jahre lang zum Teil darauf warten lässt und immer sagt, du kannst aber kein Deutscher werden, du kannst keinen Pass bekommen, du kannst nicht wählen, dass dann natürlich auch langfristig die Bereitschaft sinkt, sich zu integrieren. Dass man dann sagt, ja, wenn ich eh nicht hier wirklich Teil der Gesellschaft werde, warum soll ich mich dann für die Politik interessieren? Ich darf ja eh nicht wählen. Und deswegen ist es, glaube ich, wichtig, dass da eine Balance ist. Ja, man muss schon ein bisschen Deutsch können. Man muss bereit sein, seinen Beitrag zu leisten, zu arbeiten, etc. Aber dann sollte es auch zügig gehen. Richtig. Und das ist jetzt leicht geändert worden. Also die alte Bundesregierung, die hatte das erst mal vereinfacht und diese Zeit heruntergesetzt. Ich glaube, früher waren es acht Jahre, nach denen man eingebürgert werden konnte. Oder wenn man besonders gut integriert war, nach sechs, glaube ich. Jetzt, aktuell ist es noch so, dass es fünf Jahre sind, also im Normalfall. Und drei, wenn man schon besonders integriert ist. Also man kann sich nach drei, man kann nach drei Jahren den Test machen, wenn man ein höheres Level Deutsch hat und da muss man noch ein paar andere Sachen nachweisen. Und das wird jetzt wieder abgeschafft. Also es soll jetzt demnächst, ich weiß nicht, wann es genau umgesetzt wird. Ich glaube, jetzt schon diesen oder nächsten Monat nur nach fünf Jahren möglich sein. Und da bin ich mir nicht sicher, ob das so sinnvoll ist. Wir kennen selber in unserem Team Leute, die das betrifft. Und das sind wirklich die Leute, die sehr gut integriert sind. Warum sollen die nicht nach drei Jahren schon zumindest den Antrag stellen können? Weil wir wissen ja alle, es dauert danach eh noch ein bisschen länger. Ist eine von den Änderungen. Ich verlinke noch mal einen Artikel und dann könnt ihr mal selbst nachlesen, wie euch das betrifft. Und wenn ihr dazu Fragen habt, meldet euch gerne wieder und dann sprechen wir darüber hier im Podcast. In unserer letzten Episode haben wir Anna interviewt, die eine Ausbildung gemacht hat. Jetzt müsste sie fertig sein als Notfallsanitäterin. Und wir haben ja auch ein bisschen über diesen Job gesprochen. Vor allem hat Anna uns erzählt, was schön ist und faszinierend und toll an diesem Job. Es gibt aber auch viele Dinge, die sehr schwierig sind in diesem Job. Ein bisschen haben wir, glaube ich, darüber gesprochen, über die Schichtarbeit und natürlich auch die mentale Belastung. Man sieht natürlich auch, ja, schlimme Unfälle und so weiter. Und es gibt einen Roman, der heißt Schockraum. Den habe ich tatsächlich gelesen. Da mein Cousin, der auch Notfallsanitäter ist, mir das empfohlen hatte. Und da geht es, ist eine fiktionale Geschichte, aber es geht auch um einen Notfallsanitäter. Und bei ihm läuft es dann langfristig nicht so gut, sowohl in seinem Privatleben, in seiner Beziehung als auch in seinem Job. Und obwohl das eher so ein bisschen die negative Seiten zeigt dieses Berufs, ist es, glaube ich, interessant für alle, die sich für diesen Job interessieren, weil es schon auch realistisch ist. Also ich glaube, das ist ja auch allen klar, dass wenn man sich für so einen Beruf entscheidet, dass das eben auch nicht einfach ist. Schichtarbeit hatten wir gesagt und schwierige Momente miterleben. Und in Berlin und anderen Städten gibt es zu wenig Personal. Also diese ganzen Dinge sind da so Teil dieser Story. Seit wann liest du denn Romane, Manuel? Ich dachte, du liest nur Wissenschaftsbücher. Nein, ich lese tatsächlich jeden. Über Finanzen. Das mache ich morgens. Ich versuche morgens Sachbücher zu lesen und abends zum Einschlafen lese ich Romane über Schockräume. Das habe ich dann vor ein paar Monaten getan. Ich lese halt abends so drei Seiten und dann bin ich müde und schlafe. Deswegen dauert das. Ich glaube, im Schnitt lese ich vielleicht einen Roman im Jahr oder so. Also oder zwei, wenn es hochkommt. Aber dieses Buch Schockräume hatte ich tatsächlich gelesen letztes Jahr. Und für alle, die sich für dieses Thema interessieren, wollte ich das einfach hier mal empfehlen. Finde ich gut. Und nächstes Jahr kriegen wir dann eine neue Empfehlung. Genau. Jedes Jahr eine Buchempfehlung von mir. Ja Leute, wir haben hier jemanden bei uns sitzen, der auch heute eine Frage live stellen wird. Sein neuer Trend hier in unserem Podcast Studio, dass die Menschen nicht mehr eine Audionachricht schicken auf easygerman.fm, sondern einfach ins Studio kommen. Genau. Und das hat unser guter Freund Creighton gemacht, den ihr vielleicht schon kennt. Hello, hello. Hello, hello. Man hört mich schon. Er kommt aus den USA. From America. Yeah. Vielleicht kennt ihr mich. Ich bin Creighton, der Cocktail-König der Community. Das ist dein Spitzname. Ja, ja. Der Cocktail-König ist auch dein, nicht nur dein Spitzname, sondern auch dein, wie nennt man das, dein Discord-Name. Nutzer-Name. Dein Nutzer-Name bei Discord. Wir haben ja eine sehr aktive Discord-Community. Wie kommt man da rein, Manuel? Als Mitglied easygerman.org slash membership. Wenn ihr dort ein Mitglied werdet, egal in welchem Level, dann könnt ihr eure Mitgliedschaft mit unserem Discord-Server verbinden. Das ist einfach eine Chat-App. So ähnlich wie WhatsApp, aber für größere Gruppen. Und da chatten wir miteinander. Und unser Cocktail-König Creighton mischt sich ein zu Podcast-Themen, zu Cocktail-Themen. Vor allem im Podcast- und Cocktail-Kanal bist du aktiv. Guckst du die anderen Kanäle überhaupt an? Nee. Nee. Gibt's noch welche? Es gibt noch Kanäle. Was ist dein Lieblingskanal? Technologie gibt's noch. Lustiges schaue ich eigentlich jeden Tag rein. Mein Lieblingskanal ist Reisen natürlich. Da gibt's Fotos aus aller Welt. Creighton, du bist heute nicht auf Discord, sondern bei uns im Studio und hast eine Frage mitgebracht, von der wir noch nichts wissen. Genau. Was möchtest du uns fragen? Genau. Und zwar in Deutschland. Soll man sich vertrauen können oder wenn man sich nicht vertraut? Was würde ihr denn sagen, wenn man draußen Joggen gehen will? Joggen? Ist das gesellschaftsfähig oder anders gesagt okay, in Deutschland sowas zu tun? Oder ist das eher so eine persönliche Selbstbewusstseinsache oder Frage des Selbstvertrauens? Ob man sich das traut, draußen zu joggen oder was? Ja, genau. Also was denken die Deutschen, wenn jemand draußen auf der Straße Sport macht? Ja, genau. Gar nichts. Die denken gar nichts, weil das ist total normal. Also in ganz Deutschland, egal in welcher Stadt, in welchem Dorf, gehen Leute joggen. Das ist total normal. Das Einzige, wo es leichte Unterschiede gibt, denke ich, ist in dem, was als Outfit angemessen gilt. Weil in Berlin kannst du eigentlich in jedem Outfit joggen. Es ist egal. Nackt? Ja, nackt vielleicht nicht, aber im Sommer sehe ich auch öfter mal Männer, zumindest ohne Oberteil, und nur mit einer sehr kurzen Short joggen. Also so Badehose fast. Das geht schon auch. Und du kannst in Berlin aber auch in einem Glitzeranzug irgendwie mit Schminke und weiß ich nicht, du kannst hier in jedem Outfit joggen und niemand wird es interessieren. Während du auf dem Dorf, also ich habe schon mal... Das wäre dann meine nächste Frage. Hinweise bekommen, dass ich mir doch vielleicht eine etwas, weiß ich nicht, längere Hose oder so anziehe. Was? Also auf dem Dorf wird schon... Manuel läuft in zu kurzen Hosen? Wuhu! Wird mehr gejudged, sag ich mal auf Englisch jetzt. Wirklich? Glaub schon. Mir wurde schon mal gesagt, deine Hosen sind zu kurz. Ich weiß nicht, was damit das Problem war. Ob die zu kurz war oder zu labberig oder zu alt. Zu eng. Oder ja, oder zu weit. Also irgendwie war sie falsch. Und aus Berliner Sicht gibt es das gar nicht. Es ist doch total egal, in welchem Outfit du joggen gehst. Aber auf dem Land guckt man, ah, der ist so angezogen. Jetzt frage ich mich natürlich als Deutsche, wieso du diese Frage stellst. In welchem Land ist es denn nicht okay, wenn man in der Öffentlichkeit Sport macht? In Korea zum Beispiel. Macht man das nicht. Nein. Man geht lieber ins Fitnessstudio. Und in den USA? Deine Frau kommt aus Korea und du hast da auch gelebt? Genau. Du wohnst aber in den USA, wie ist das da? Und ich war der einzige Weißermann unterwegs, also joggen. Der nackt auf der Straße. Oben, ohne. Durch die Gegend, genau. Voll das Fettnäpfchen. Haben mich angesterrt. Es gibt auch in Deutschland, in den Städten, manchmal in den Parks, so öffentliche Gyms, so wie in Kalifornien zum Teil auch. Da gibt es dann so Sportgeräte. Der Muscle Beach von Berlin, wo ist der? Ach, der ist an der Spree. Es gibt mehrere. Es gibt auch in mehreren Parks dann so ein paar Sportgeräte. Manchmal auch bei mir, wo ich wohne, gibt es auch in der Nähe von so einem Spielplatz so Geräte. Die werden nur selten wirklich benutzt. Also manchmal spielen Jugendliche darauf so aus Spaß. Aber dass da jemand wirklich trainiert, sieht man eigentlich nie. Doch am Montbejou Park, da wo auch immer Tango getanzt wird, da gibt es so ein öffentliches Gym, wo richtig Leute Sport machen. Und da kann man hingehen und sich die ganzen Muskelmänner angucken. Ja, das ist der Muscle Beach von Berlin. Der Muscle Beach von Berlin, genau. Ja, was machst du sonst so für Sport in der Öffentlichkeit? In der Öffentlichkeit wenig. Ich war früher viel joggen, aber im Alter… Draußen? Draußen oder im Fitnessstudio? Nee, draußen. Wo kann man denn im Fitnessstudio joggen? Auf dem Laufband. Das mache ich jeden Tag, jeden Morgen tatsächlich. Auf dem Laufband. Ja, aber draußen ist doch viel schöner im Sommer. Viel schöner, ja. Also, das ist das, was ich jetzt schon vermisse, dass ich im Winter draußen nichts machen kann. Also, Fahrradfahren. Für mich ist Fahrradfahren… Joggen mag ich überhaupt nicht, aber für mich ist natürlich Fahrradfahren der Top-Sport. Aber zum Beispiel, ich könnte mich nie jetzt draußen, drinnen im Gym auf so ein Fahrrad setzen und dabei Freude empfinden. Das ist für mich einfach… Das passt nicht. Okay, vielen Dank, Creighton, für diese Frage. Schön, dass du hier bist. Janko, auch ein Mitglied von uns, schreibt, obwohl ihr es bereits ein paar Mal erklärt habt, würde ich gerne hören, wie eure Podcast-Pipeline funktioniert, wer an welchen Aufgaben arbeitet. Cari, wenn wir hier eine Podcast-Episode aufnehmen, was sind deine Aufgaben? Womit beginnt die Pipeline? Ja, ich komme eigentlich rein und alles ist fertig. Das Studio steht und ich bringe ein paar Themen mit vielleicht. Da würde ich sagen, verkaufe dich mal nicht unter Wert, denn sehr oft bereitest du die Themen bei uns vor. Also wenn wir so spontan über Dinge sprechen, dann machen wir das irgendwie so zusammen. Jeder schreibt was rein. Aber die letzte Episode, zum Beispiel mit Anna, da hast du sehr ausführlich Fragen, Themen, Struktur… Vorgespräche geführt. Vorgespräche erst mal geführt und dann Stichpunkte aufgeschrieben, Fragen aufgeschrieben. Und dann hast du mir gesagt, schau mal, Manuel, hier ist die Sendungsvorbereitung, schau mal rein, guck, ob du noch Themen hast, ob das alles klar ist für dich. Also du machst sehr viel thematische Vorbereitung, wie ja übrigens bei unseren Videos auch. Du bist eigentlich unsere Chefredakteurin. Chefredakteurin, super, super, Jobtitel, das mache ich. Was machst du, Manuel? Ich würde sagen, ich bin Produzent. Ich bin verantwortlich dafür, dass am Ende tatsächlich auch Easy German Podcasts. eine Episode dabei rauskommt. Mittlerweile haben wir aber ein großes Team, was mit vielen verschiedenen Bereichen hilft. Also wir bauen hier gerade unser Studio um, zum Beispiel. Dabei helfen Chris und Esti. Erik hat auch mal versucht, was anzubuchen, habe ich gehört. Genau, ja, genau. Also bei den handwerklichen und bei den didaktischen Themen unterstützt Chris, äh, Erik. Genau, aber grundsätzlich setzen wir uns dann hin, nehmen auf, ich sitze am Mischpult und schaue, dass alle, dass die Aufnahme läuft, es sei denn, ich bin im Urlaub. Und dann, wenn wir fertig sind, wenn wir auf Stop drücken, ist es tatsächlich mittlerweile so, dass ich diese Dateien, diese Aufnahmedateien in einen Dropbox-Ordner verschiebe mit der Episoden-Nummer. Und dieser Dropbox-Ordner geht an Esther. Die arbeitet schon seit vielen Jahren bei uns, das muss man mittlerweile sagen. Und wenn ihr jetzt denkt, hä, Esti und Esther, sind die verwandt? Wir haben zwei Estas im Team. Zwei Esther. Es ist nicht so ein geläufiger Name in Deutschland, aber wir haben zwei und eine ist Esti, das ist unsere Assistentin. Und Esther, die macht verschiedene Aufgaben im Easy German Team, aber vor allem macht sie die Podcast-Postproduktion. Das heißt, sie schneidet den Podcast, sie schreibt die Show Notes und sie transkribiert, für unsere Mitglieder gibt es ja ein komplettes Transkript, nicht nur auto-generated AI-mäßig, sondern wir schauen, dass wirklich alles stimmt. Und wir machen Vokabeln und Übersetzungen für die Vokabel-Hilfe für unsere Mitglieder. Und all das macht Esther. Und dann lädt sie das noch hoch. Und es gibt auch noch andere Leute im Team, die das können, Erik und Lisa, die dann Vertretung sind. Aber normalerweise macht das alles Esther. Genau. Und ganz am Ende, wenn alles fertig ist, dann postet Creighton das Ganze bei Discord. Jetzt wollen wir weil... Genau, da schließt sich der Kreis. Seine Rolle nicht vergessen. Ja, immer was lustiges. Also was Manuel manchmal da postet. Also ich finde das wirklich... Es gibt noch Luft nach oben, glaube ich. Was Manuel da... Meine Mitteilungen sind nicht lustig genug. Genau, ganz am Ende veröffentlichen wir die Sachen. Das ist natürlich hauptsächlich Arbeit. Da wird so ein... ja, SS-Feed veröffentlicht. Jetzt erklärt Kari die technischen Fragen mit Carina Schmidt. Und was für mich natürlich wichtig ist, wie erfährt unsere Community davon. Die können natürlich entweder ihre Podcast-App aktualisieren und dann ist da eine Episode. Aber für Mitglieder schreiben wir immer noch einen lustigen Text. Und da verstehe ich nicht ganz... Manchmal machst du das, manchmal macht das Creighton. Wie ist da eigentlich der Workflow, Manuel? Da gibt es tatsächlich demnächst ein Meeting, wo wir diesen Workflow festlegen werden. Bis jetzt ist das... Ja? Noch nicht... Da gibt es noch keine Guideline. Da weiß ich nichts von. Da bin ich nicht. Da bin ich dabei. Du hast die E-Mail, die geht raus demnächst. Zum Beispiel letzte Woche hast du geschrieben, ich bin im Urlaub, Creighton veröffentlicht. Und dann hast du das doch veröffentlicht. Dann habe ich Creighton gefragt und Creighton meinte, ich kann nicht. Aha. Ich habe eine Absage bekommen. Einmal habe ich doch. Ja, einmal. Du hast dreimal, ja. Okay, also. Also die Mitglieder, wenn ihr Mitglied werdet, müsst ihr auch mitarbeiten, wollte ich damit sagen. Jeder kriegt eine Aufgabe. Einen Schritt haben wir noch vergessen zu erwähnen. Für uns sehr wichtig. Die Titelfindung. Oh ja. Also das funktioniert so. Esther, die den Podcast ja transkribiert und schneidet. Beim Schneiden und Transkribieren schreibt sie Ideen auf in eine Textdatei mit lustigen oder auch nicht lustigen Titelideen. Ich höre den Podcast, sobald er geschnitten ist, meistens auf dem Fahrrad nochmal an. Nochmal? Ja, und versuche auch, weil ich ein Control-Freak bin, ich schaue, ob ich noch einen Fehler finde. Und aber gleichzeitig schaue ich auch, fallen mir noch Titelideen ein. Und dann schicke ich eine Liste mit ungefähr zehn Ideen an Janusz und dich. Ja. Und dann suchen wir gemeinsam. Dann wird stundenlang diskutiert. Dann wird manchmal wirklich noch diskutiert. So wichtig ist uns das, dass uns der Titel gefällt von der Episode. Ist das aber wichtig? Für uns ist es wichtig. Also für die Leute, ich komme drauf an, ich kenne Leute, die gucken sich den Titel an und dann klicken sie Ja oder Nein. Aber es gibt wahrscheinlich ganz viele von euch, die jede Episode hören. Es ist deutlich weniger wichtig als auf YouTube. Auf YouTube ist der Titel und das Thumbnail alles. Und im Podcast gibt es schon Leute, die nur je nach Titel zuhören. Aber die meisten hören einfach immer rein. Und uns ist es wichtig, es muss witzig sein. Es muss nicht immer witzig sein, aber es muss irgendwie ein gutes Gefühl uns geben, dass das die Episode widerspiegelt vom Gefühl her. Also mein Lieblingspodcast Fest und Flauschig, die machen die Titelfindung. Also man weiß das, weil sie manchmal darüber sprechen, aber die schreiben während sie sprechen, sich dann lustige Wörter raus und haben am Ende schon die Liste und entscheiden dann gemeinsam. Das könnten wir auch mal einführen. Ich habe zum Beispiel in meinem Kopf jetzt noch der Muscle Beach von Berlin. Da habe ich gedacht... Schreib direkt mit. Es gibt auch viele Podcasts, die dann doch einen Livestream anbieten und wo dann die Leute, die live zuhören, schon Titelideen die ganze Zeit aufschreiben. Könnten wir doch auch noch mal irgendwann überlegen, ob wir das nicht einführen wollen. Zum Beispiel für Mitglieder. Aber wer will denn jetzt hier live zuhören, während wir aufhören? Vielleicht unsere Mitglieder. Am mit Discord. Haben die Zeit für Mittwochs Mittags? Okay, jetzt geht es hier schon in die Ideenfindung für zukünftige Workflows. Ich hoffe, wir haben das gut genug erklärt. Ja. Eine Frage schaffen wir noch, würde ich sagen. Und diese Frage kommt von Monika aus Argentina. Wird das so gesprochen? Argentina? Naja, nicht wirklich. Aber hier ungefähr. Argentina. Die Argentinier, sie sagen ja nicht Argentina, sondern Argentina. Ah, okay. Glaube ich. Vielleicht kriege ich jetzt Himmels. Argentina. Ähm, Argentina. Nee, doch nicht. Argentina. Oh Gott, mein Spanisch. Du warst doch da schon mal, Manuel. Ja, ich müsste das wissen. Okay, egal. Die Frage von Monika lautet, was ist eine Schultüte? Möge die Liebe immer bei euch sein, hat sie geschrieben. Das ist auch nett, ne? Ja, Schultüten sind eine Erfindung aus Deutschland, glaube ich. Ich hatte das mal auf Wikipedia geschaut. Man bekommt eine Schultüte, wenn man in die Schule kommt. Und was ist da drin? Das ist eine gute Frage. Man bekommt das nur einmal im Leben oder zweimal im Leben, wenn man in die Grundschule geht. Mittlerweile bekommt man es manchmal auch drei oder vier Mal. Echt? Grundschule, nächste Schule. Also immer, wenn man neu anfängt an einer Schule. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mehrere Schultüten hatte. Was ist, wenn man von der Schule fliegt und dann zu einer neuen geht? Ja, dann nicht. Also es ist eigentlich etwas, was man zur Einschulung bekommt. Also wenn man ein Schulkind wird, vorher war man im Kindergarten und dann kommt man in die Schule und das wird zelebriert und dann bekommt man so eine Gerollte, die sieht so aus wie ein Zylinder. Wie eine Eiswaffel, würde man sagen. Stimmt, wie eine riesige Eiswaffel. Und da sind dann Süßigkeiten und Sachen, die man für die Schule braucht drin. Bleistift, Lineal. Ein Etoi, Radiergummis, ein Anspitzer, ein Füller. Meinen ersten Füller habe ich da bestimmt bekommen. Ja, und das kommt tatsächlich aus der Region Sachsen-Thüringen. Erste Belege schon im 18. Jahrhundert, 1781. Und wann wurde die Schulpflicht überhaupt eingeführt? Wahrscheinlich später. Wahrscheinlich in diesem Jahr. Ja, es gibt es mittlerweile auch in Österreich, Tschechien, in Teilen Polens, aber es ist doch, glaube ich, nicht etwas, was es überall auf der Welt gibt. Ja, also man kriegt das mit sechs. Normalerweise wird man in Deutschland eingeschult mit sechs. Da geht man vom Kindergarten dann in die Grundschule und kriegt man das dann nochmal, wenn man auf die weiterführende Schule kommt mit elf? Ich glaube, früher war das nicht so, aber mittlerweile ist das meistens so. Und ja, man darf das nicht unterschätzen. Als Kind ist das ein riesiges Highlight. Also ich weiß, dass für mich diese Schultüte, das war so ein magischer Moment. Ich bin jetzt ein Schulkind und ich kriege diese Tüte und dann macht man natürlich auch Fotos. Und bei meinem Patenkind war das auch vor eineinhalb Jahren so. Ach ja. Oder ein Jahr, dass er eingeschult wurde und dann diese Schultüte. Das ist einfach ein sehr großer Moment. Ich weiß gar nicht, wie ist das denn in Amerika? Man kommt in die Schule und kriegt nix? Nee. Einfach zack hier jetzt bitte setzen und aufpassen? Da wird dann aber der Abschluss viel wilder gefeiert, ne? Stimmt. Mit Hüten in die Luft werfen und so. Das machen wir nicht. Wir machen ... Party, genau. Stimmt. Bei uns ist die Einschulung voll das wichtige Fest. Und dann, wenn man fertig ist mit der Schule, kriegt man ein Zeugnis und geht einfach. Wobei, das stimmt nicht. Wir hatten, glaube ich, so eine letzte Woche, da haben wir jeden Tag gefeiert. Beim Abi. Wie nennt man das dann? Abi-Woche. Wir hatten genau die Abi-Woche. Das heißt, wir hatten jeden Tag ein anderes Motto und sind jeden Tag in anderen Klamotten gekommen. Zum Beispiel, einen Tag hatten wir Schlafanzug. Da sind wir alle im Schlafanzug und Bademantel gekommen. Das war für uns auch ein Highlight. Ein Freund hatte einen Bulli gekauft. Damit sind wir zusammen zum Großmarkt. Haben uns jeder eine Palette Bier gekauft. Haben die vor der Schule geparkt. Und dann hatten wir die ganze Woche Spaß. Wir hatten auch so einen Tag, wo wir alle Super-Sokas mitgebracht haben. Und dann Wasserkämpfe. Und am letzten Tag, da ist es traditionell so, dass, also zumindest bei uns war das so, dass die Abschlussklasse die ganze Schule verbarrikadiert und dekoriert, sage ich mal. Wir haben es ein bisschen übertrieben. Ich habe zum Beispiel meine Kronkorkensammlung. Die habe ich jahrelang, habe ich Kronkorken gesammelt. Immer, wenn wir Bier getrunken haben. Wir haben den ganzen Schulflur auf den Treppen runtergeschüttet. Wir haben so Klopapierrollen runtergehangen. Und die Lehrer sind dann immer sauer. Also man muss jetzt aber erklären, Schultüte, wenn man sechs ist, in die Grundschule kommt. Und das, was du jetzt beschreibst, dieser Abi-Streich, da ist man 18, 19. Genau. Also das ist dann ganz am Ende, wenn man wirklich 12 oder 13 Jahre Schule hatte. Ja, und dann ist es auch Zeit, mal zu feiern. Dann ist es Zeit zu feiern. Schöne Fragen. Schicken auf easygerman.fm. Oder ihr kommt mal zu Besuch ins Studio, so wie Creighton das gemacht hat. Juhu. Und wir quatschen noch ein bisschen weiter mit dir in unserer Aftershow. Gerne, gerne. Und hören uns bald wieder. Ciao. Tschüss.
