2025-06-25 585: Ab wann ist man Europäer?
Wir beantworten philosophische und praktische Fragen: Ab wann ist man Europäer? Ist Deutschland überall sauber? Wie wählt man das richtige Fahrrad aus? Und wie schafft man es, nach einem Fahrradunfall wieder aufs Rad zu steigen? Außerdem: Podcast-Empfehlungen aus Österreich, unsere Sommer-Events und warum sein nicht gleich werden ist. Transkript und Vokabelhilfe Werde ein Easy German Mitglied und du bekommst unsere Vokabelhilfe, ein interaktives Transkript und Bonusmaterial zu jeder Episode: easygerman.org/membership Sponsoren Hier findet ihr unsere Sponsoren und exklusive Angebote: easygerman.org/sponsors Eure Fragen Isabela aus Brasilien fragt: Ab wann ist man Europäer? Tina fragt: Ist tatsächlich ganz Deutschland so sauber? Andrei aus Russland fragt: Wie wählt man ein Fahrrad aus? Büşra aus der Türkei fragt: Wie kann ich meine Angst überwinden und wieder aufs Rad steigen? Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns eine Sprachnachricht schicken. Follow-up: Podcast-Empfehlungen Erklär mir die Welt Hawi D'Ehre Follow-up: Die häufigsten Verben bei Easy German sein (Wiktionary) werden (Wiktionary) Hausmitteilung: Easy German Events & Book Club Diesen Sommer gibt es Easy German Events in Deutschland und in England, bei denen ihr uns treffen könnt. Alle Infos und Tickets gibt es auf easygerman.org/meetups. Und egal, wo ihr lebt: Im Juli lesen wir wieder gemeinsam ein Buch im Easy German Book Club. Wie ihr mitmachen könnt erfahrt ihr auf easygerman.org/bookclub Wichtige Vokabeln in dieser Episode etwas umtopfen: eine Pflanze aus einem Topf nehmen und in einen anderen Topf mit frischer Erde setzen die Staatsbürgerschaft: rechtliche Zugehörigkeit einer Person zu einem bestimmten Staat etwas überwinden: eine Schwierigkeit oder ein Problem erfolgreich bewältigen das Muskelgedächtnis: Fähigkeit des Körpers, Bewegungsabläufe automatisch auszuführen, weil sie oft geübt wurden fallen: sich nicht mehr aufrecht halten können und nach unten stürzen Support Easy German and get interactive transcripts, live vocabulary and bonus content: easygerman.org/membership
Na, Manuel, bist du zurück? Na, Cari, zurück? Ich war doch nie weg. Ach, das wissen wir ja gar nicht. Das ist ein Geheimnis. Nee, ist kein Geheimnis. Ich war letzte Woche im Urlaub. Und du hattest Geburtstag? Ich hatte Geburtstag. Der Podcast lief trotzdem, denn wir hatten vorgearbeitet. Hoch soll er leben, hoch soll er leben, dreimal hoch. 38-mal hoch, bitte, wenn schon. Was, so alt bist du. Aber ja, ich hatte eine schöne Woche. Ich habe meine Wohnung organisiert. Das ist schön. Das macht Manuel Salman im Urlaub. Du hast jetzt schon zwei Urlaubswochen genutzt, nur um deine Wohnung aufzuräumen. Das stimmt nicht. Ich war ja auch campen. Ich habe schon mehr gemacht, als meine Wohnung aufzuräumen. Aber es gibt mir sehr viel innere Ruhe und Zufriedenheit, dass ich in so einer gut sortierten, aufgeräumten, mit grünen Pflanzen bepflanzten Wohnung lebe. Aha, du hast Pflanzen? Ich habe jede Menge Pflanzen, auch einige neue und alle alten, also alle bisherigen Pflanzen. Sagt man eigentlich Pflanzen oder Pflanzen? Pflanzen ist ja ein P davor. Aber man sagt doch eigentlich nur Pflanzen. Aber ich möchte ja, dass die Menschen hier jeden Buchstaben verstehen, den wir hier sagen in unserem Podcast. Aber sagt man im Alltag wirklich Pflanzen oder Pflanzen? Naja, du kannst das natürlich so ein bisschen verschlucken, das P, aber das Wort ist schon Pflanze. Das ist nicht Pflanze. Fällt mir jetzt erst auf, was das für ein komisches Wort ist. Okay, jedenfalls habe ich alle meine Pflanzen umgetopft. Die waren nämlich alle sehr gewachsen in den letzten Monaten. Und als ich die dann aus den Töpfen gehoben habe, hat man gesehen, die Wurzeln, die waren am Limit. Die wollten raus, die wollten mehr Platz. Das heißt, alle meine alten Pflanzen haben jetzt mehr Platz. Umtopfen, eine wichtige Aktivität, die man ab und zu machen muss als Pflanzenbesitzer. Du bist ja auch Pflanzenbesitzerin. Ich bin total erstaunt, Manuel. Weißt du überhaupt, wie das geht? Ja, ich hatte zwar Hilfe auch, aber es ist so schwer nicht. Du musst einfach nur einen Topf suchen, der ein bisschen größer ist als der alte. Dann das ganze Ding rausnehmen, die Erde und die Wurzeln unten ein bisschen lockern. Neue Erde in den neuen Topf. Man braucht aber auch das richtige Substrat. Mischst du dein Substrat oder nimmst du? Da kommen so ein paar Steine rein und diese Orchideenerde, damit es so ein bisschen aufgelockert ist, das Ganze. Aha, was ist Orchideenerde? Ja, Orchideen, das ist halt etwas, was du mit der Erde vermischt, damit das ein bisschen luftiger ist, damit, ja. Ich bin jetzt auch kein Experte, aber ich habe schon die eine oder andere Pflanze umgetopft. Ich habe das Gefühl, du überbetonst das P bei der Pflanze. Das ist, wenn man ein Wort zu oft sagt, dann kommt es einem irgendwann total komisch vor, Pflanze. Ja, also du hast tolle Sachen gemacht in deiner Woche. Ja, du wolltest eigentlich nur Ja oder Nein hören, oder? Du wolltest, die Details haben dich gar nicht interessiert. Doch, hat mich durchaus interessiert, Manuel. Okay, machen wir mal weiter mit unserem Podcast. Meistens beantworten wir eure Fragen am Ende der Sendung. Ja. Und dann haben wir immer nur Zeit für eine einzige Frage. Und deswegen dachten wir, wir machen das mal am Anfang, hier heute. Denn ihr könnt uns Fragen schicken, die sind uns auch wichtig, auf easygerman.fm als Sprachnachricht oder geschrieben. Oder ihr macht das, was Isabella gemacht hat. Isabella ist ein Mitglied von uns und war schon auf einigen Live-Events dabei und hat sich eingeladen in unser Studio, ist heute unser Studiogast hier, und möchte ihre Frage live vortragen. Hallo, Isabella. Hallo, ich freue mich sehr, hier zu sein. Kannst du dich ganz kurz vorstellen? Ja, ich komme aus Brasilien, ich arbeite mit Transport hier in Berlin. Ja, ich liebe den Podcast und ich liebe die Arbeit von euch. Und du bist auch schon sehr lange ein Easy German Mitglied? Ja, tatsächlich bin ich ein Mitglied, seitdem ich mich finanziell besser unterstützen könnte. Aber ja, also ich höre euch seit dem Anfang. Wow. Vielen Dank. Und wie geht das als Mitglied? Ist das ein Privileg, dass man sich selbst in den Podcast einlädt, Manuel? Ja, wir können das nicht versprechen. Es kommt immer ein bisschen auf unsere Terminkalender an. Aber grundsätzlich kann man uns eine E-Mail schreiben, zum Beispiel an… Ja, wohin? Irgendeine E-Mail an die Post. Ich sage mal, ich hätte früher jetzt… An unser Kontaktformular auf der Webseite. Genau, genau. Oder info at easygerman.org und dann geht das so seinen Weg. Ja. Ja. Isabella, welche Frage hast du uns mitgebracht? Wir wissen gar nicht… Das Lustige ist, muss man sagen, wir haben, normalerweise laden wir Leute nur ein zum Hören, nicht zum Sprechen. Ja. Und dann hast du zufällig gesagt, Manuel, hast du eine Frage dabei? Und Isabella holt ihr Handy raus und sagt, ich habe gehofft, dass ihr das fragt. Ich habe hier mal was vorbereitet. Also was ist die Frage, die du gehofft hast, heute zu stellen? Eine der vier Fragen, die ich vorbereitet habe, aber ich stelle nur eine, ist so, was bedeutet es für euch, Europäer zu sein oder bzw. Ab wann ist man Europäer? Oh. Also ich komme aus Brasilien und ich wohne in Europa schon seit vier Jahren und ich fühle mich einigermaßen schon Europäerin, aber natürlich ist es nicht so einfach, weil es auch diese Kolonialbeziehung gab und ich als Brasilianer, fühle ich mich nicht so, dass ich nicht darf, Europäer zu sein. Echt? Ja, so. Wer ist denn überhaupt Europäer? Du darfst es nicht aus quasi deiner brasilianischen Identität heraus, weil das ein Loyalitätskonflikt ist in gewissem Sinne. Genau. Das ist interessant. Also ich kann natürlich was sagen, ein bisschen zur deutschen Perspektive, aber ich habe noch nie darüber nachgedacht, ob man sich als Einwanderer in, von außerhalb Europas als Europäer versteht oder als Deutsche vielleicht irgendwann. Hast du den deutschen Pass oder hast du vor? Ich habe tatsächlich den italienischen Pass, weil meine Opa aus Italien kommt, also bzw. ich habe schon europäische Wurzeln, aber ich bin Präsidentin. Und fühlst du dich wie eine Italienerin? Nein, überhaupt nicht. Das ist so spannend. Manuel, fühlst du dich wie ein Europäer? Ja, ich bin definitiv ein Europäer, aber ich finde es wichtig, also man muss diese Dinge trennen. Ich finde, welchen Pass man hat, ist eine andere Frage nach der eigenen gefühlten Identität. Und auch dann, wenn es jetzt darum geht, bin ich ein Deutscher, eine Deutsche, bin ich Europäer, finde ich es hilfreich, sich als Allererstes klarzumachen, dass das alles einfach nur Dinge sind, die wir Menschen erfunden haben. Also es gibt kein Deutschland, es gibt kein Europa, es gibt einfach nur einen Erdball, auf dem wir irgendwie wie Ameisen herumlaufen, seit sehr kurzer Zeit, wenn man die, sage ich mal, die Geschichte dieses Balls im Universum sich anschaut. Und ich finde, das hilft, weil das gibt einem, finde ich, die Erlaubnis, das einfach für sich zu entscheiden. Es gibt da keine externen Kriterien. Ich bin Europäer, weil ich mich so fühle, weil meine Identität verknüpft ist mit dieser Gemeinschaft an Staaten, an Nationen und diese Idee, dass wir ein Europa sind, in dem es hoffentlich in Zukunft keine Kriege mehr gibt. Damit resoniere ich. Aber es ist ein Konstrukt, es ist etwas, was wir uns ausgedacht haben, deswegen kann mir das keiner verbieten und du kannst das für dich entscheiden, ob du dich als Europäerin fühlst oder nicht. Und ich finde, du kannst dich auch sowohl als Europäerin als auch als Brasilianerin verstehen, würde ich behaupten. Das ist eine sehr schöne Definition. Aber es ist natürlich auch die Frage, wer das definiert und in welcher Abgrenzung. Also ich finde das total richtig, dass man sagt, Nationalstaaten sind Konstrukte. Es gibt natürlich so etwas von ethnischen Gruppen und in manchen Nationalstaaten spielt das eine größere Rolle als in anderen. Und leider ist das ja auch oft das Problem. Also die Leute, die sagen, nein, ein Nationalstaat ist einer bestimmten ethnischen Gruppe vorbehalten, die sind ja im Endeffekt die Leute, die dann ein schlechtes Gefühl geben, damit eine andere Identität anzunehmen, oder? Also jemand, der in Deutschland als Kartoffeldeutscher lebt und ein bisschen rassistisch denkt, der würde sagen, nein, eine Brasilianerin, die kann nicht Deutsche werden oder nicht Europäerin werden. Diese Idee ist aber ja veraltet und hält einfach auch einer genauen Überprüfung nicht stand, weil selbst diese ethnischen Definitionen ja überhaupt nicht funktionieren so strikt. Also es gab immer schon eine Durchmischung von Ethnien und so weiter und du kannst nicht anhand der Hautfarbe oder anhand der DNA einen Menschen irgendwo irgendwelchen Koordinaten auf der Erde zuordnen. Das funktioniert einfach nicht. Absolut, genau. Und das ist auch schön, dass sich das ändert. In manchen Staaten, weiß nicht, Brasilien war schon immer ein Vielvölkerstaat und diese Idee der Nation war bei euch nie an eine bestimmte Ethnie gebunden. Und das ist irgendwie schön. Also ihr habt wahrscheinlich ein ganz anderes Verständnis davon, Brasilianer zu sein, als in Deutschland Menschen vielleicht von Deutschland haben. Ach, finde ich sehr spannend. Ich habe heute gerade an ein Zitat von Angela Merkel gedacht. Die wurde in so einer Talkshow vorgetragen von jemandem, der so geklagt hat, wenn ich in Deutschland, in Essen und Duisburg durch die Fußgängerzone gehe, dann sehe ich gar keine Deutschen mehr. Und dann hat Angela Merkel geantwortet, woher sehen Sie denn, wer welchen Pass hat? Und das war eine Antwort und der Typ hat einfach, war dann ruhig. Aber nochmal dieses Thema Europäer, das finde ich auch interessant, weil es gibt tatsächlich eine Bewegung in Europa und ich glaube, dass auch viele Leute in Deutschland sagen würden, sie wären gerne lieber Europäer oder Europäerin und hätten lieber einen europäischen Pass als einen deutschen Pass. Wie stehst du dazu, Manuel? Da habe ich mir noch nicht so viele Gedanken zu gemacht. Ich glaube, man muss da sehr ins Detail schauen, weil ich glaube, es gibt schon Bereiche, in denen es Sinn macht, dass wir als Europäer noch mehr gemeinsam agieren und auch gemeinsam Entscheidungen treffen. Also so ein Beispiel zum Beispiel europäische Armee. Ich denke, dass wir eine europäische Armee brauchen, weil diese ganzen europäischen Staaten einzelne Armeen haben, die dann untereinander kooperieren müssen, wo dann aber der Panzer von der Armee nicht zu dem Equipment von der anderen Armee. Also da macht es einfach Sinn, dass wir das gemeinsam machen. Gleichzeitig glaube ich, und vielleicht gehört der Pass auch dazu, weil wir haben ja im Grunde schon mehr oder weniger die Grenzen, theoretisch zumindest, abgeschafft innerhalb von Europa, warum dann nicht auch einen Pass haben. Andererseits glaube ich schon, dass diese Identitäten der Länder innerhalb Europas ja schon sehr unterschiedlich sind und das auch was Schönes ist. Und deswegen, ich weiß es nicht, vielleicht ist das was für in 100 Jahren, aber nicht jetzt kurzfristig. Es ist interessant, weil es gibt ja ein paar Länder, die haben dann so eine typisch ethnische Identität, wo es halt eine Sprache gibt. Aber es gibt ja auch in Europaländer, die Vielvölkerländer sind, wenn man sich Belgien anguckt oder die Schweiz. Ja, da gibt es auch vier Amtssprachen. Genau, also die sind eigentlich schon wie so eine kleine EU. Ich frage mich, ob die Länder dann eher sich als Europäer fühlen als andere. Spannendes Thema, Isabella, da haben wir gar keine… Was ist denn unsere Antwort? Du hast noch nicht geantwortet. Also ich fühle mich als Europäer, Isabella hat sich noch nicht entschieden. Und du, Cari? Ja, auf jeden Fall Europäerin. Aber klar, ich fühle mich trotzdem auch deutsch, aber dadurch erst, dass ich in anderen Ländern war und gemerkt habe, was das heißt. Das ist jetzt aber nichts, wo ich irgendwie stolz drauf bin, aber damit kann ich positiv umgehen, dass ich sage, ich bin doch irgendwie in Deutschland aufgewachsen und erzogen. Und das hat mir eine gewisse, nicht unbedingt nur Identität, sondern auch Charakteristika gegeben, weil Deutsche sind schon ein bisschen anders als Franzosen und Polen. Sehr anders, ja. Also was ich meine mit ich bin Europäer ist, dass ich ein Fan der europäischen Idee bin. Und die Idee ist im Kern, wir arbeiten zusammen und wir vertragen uns und wir steuern gemeinsam daraufhin, dass das ein friedlicher, freier, demokratischer Kontinent ist. Das ist für mich die demokratische Idee und davon bin ich ein Fan und deswegen bin ich Europäer. Aber abgesehen davon bin ich gar nichts. Ich bin einfach nur Manuel. Ich will mich nicht in irgendwelche Schubladen schieben lassen. Aber das ist interessant, weil es identifiziert man sich. Du hast dich jetzt mehr mit der Idee der EU identifiziert, als mit der geografischen Einheit Europa. Die geografische Einheit, das ist ja ein Zufall, wo ich geboren bin. Und ob man jetzt, da kann man ja die Grenze auch verschieben. Man kann auch sagen, okay Europa, das ist ja alles nur ausgedacht. Ja, aber also Kontinentgrenzen sind ja nicht ausgedacht, die existieren ja. Also fühlst du dich denn als Südamerikanerin, als Amerikanerin? Ja, das ist auch ein Thema. So ob man in Brasilien, in Lateinamerika gehört oder nicht. Wir fühlen uns auf jeden Fall lateinamerikanisch. Aber wenn du die Leute aus der spanischen Sprache, sprachiger Lateinamerika fragst, würden sie sagen, nee, ihr seid Brasilien, ihr gehört nicht zu Lateinamerika. Nur weil ihr eine andere Sprache sprecht? Genau, ja. Aber fühlst du dich, identifizierst du dich mit dem Kontinent oder sagst du, nee, das ist anders, weil das hat keine Gemeinsamkeit? Ja, amerikanisch, das ist auch komisch, weil amerikanisch verbindet man theoretisch mit den USA und nicht mit der Idee von so das Neuland, das so da links neben dem Atlantik liegt. Das neue Land aus wessen Perspektiven? Genau. Ja, gut, machen wir mal weiter in unserer langen Frageliste. Danke Isabella für diese schöne Frage. Tina hat uns eine Sprachnachricht geschickt. Hallo Cari und Manuel. Cari, ich habe mir dein Fahrradvideo angesehen und möchte dir eine Frage über die Städte stellen, durch die du wegen deiner Radtour gefahren bist. Topdeutsch. Ich war übrigens sehr beeindruckt, da ich wahrscheinlich vergessen habe, wie man Fahrrad fährt. Also herzlichen Glückwunsch, dass du es geschafft hast. Mir fiel auf, wie sauber alles war. Egal in welcher Stadt oder welches Dorf du gefahren bist, es gab keinen einzigen Mund. Ich wollte fragen, ist ganz Deutschland wirklich so? Und waren die Bilder echt oder hat jemand die Straßen gesäubert, bevor du das Video aufgenommen hast? Ja, Tina, das ist ja lustig, dass du … Meinst du, Tina hat gedacht, jemand hat die Straße geputzt, bevor ich gekommen bin? Klar, ich meine, mit unserem Budget kann man schon was machen. Das ist auch lustig, weil ich würde jetzt super gerne wissen, woher Tina kommt. Ich glaube … Aus den USA, glaube ich. Isabella, würdest du sagen, Deutschland ist ein sauberes Land? Ja, auf jeden Fall. Ah, okay. Ja, und Manuel, was würdest du sagen? Das fällt mir immer auf, wenn ich Berlin verlasse. Also das ist auch die Antwort. Berlin ist definitiv das Gegenbeispiel und wenn man hier wohnt, dann gewöhnt man sich daran. Es kommt auch auf die Gegend an, aber in manchen Ecken von Berlin ist es wirklich gar nicht sauber. Und wenn man dann mal, egal wohin reist in Deutschland, denkt man sich, fuck ist das sauber hier. Wirklich. Fuck ist das sauber hier. Denke ich fast jedes Mal, wenn ich Berlin verlasse. Ja, es ist nicht überall so, weiß ich nicht. Also ich war letztes Wochenende in NRW, Düsseldorf, Köln, Bonn, da war nicht überall sauber. Ja gut, die Großstädte, aber die kleinen Städte, da funktioniert die Reinigung und die Leute haben ein anderes Verantwortungsgefühl. Das muss man einfach sagen, das geht in den Großstädten ein bisschen verloren, dass die Menschen sich nicht so verantwortlich fühlen für ihre Stadt. Ah, interessant. Hab ich das Gefühl. Ja, das hat auch Janusz darüber gesagt, als er nach Deutschland gekommen ist, dass er das Gefühl hatte, man hat so ein kollektives Verantwortungsbewusstsein für die Straße, die Negativfolge davon ist, dass die Leute sich immer daran erinnern, die Regeln zu befolgen. Die nervigen Nachbarn, die dich darauf hinweisen, dass du deinen Müll falsch getrennt hast oder die auf der Straße rufen Licht an, weil du mit dem Fahrrad das Licht nicht an hast oder sowas. Also so kleines Dorf-Sherif-Tum ist so die negative Konsequenz, aber das Positive ist vielleicht, dass es in vielen Orten sauber ist. André aus Russland hat auch eine Fahrradfrage. Er hat uns geschrieben, ich habe vor kurzem angefangen, Fahrrad zu fahren. Gratulation. Und ich weiß von eurem Podcast, dass ihr auch Fahrradleute seid, das kann man so sagen. Fahrradleute. Welche Fahrräder habt ihr und wie habt ihr eure Fahrräder ausgewählt? Ha. Kaum zu glauben, dass wir da noch nie drüber gesprochen haben. Ja, also, weil ich natürlich denke, dass es nichts Besonderes, aber klar, jemand, der gerade anfängt, Fahrrad zu fahren, der hat ganz dringende Fragen, nämlich welches Fahrrad ist das Richtige für mich? Es gibt ja alle möglichen Fahrräder. Ja, wir müssen das jetzt kurz beantworten, weil man könnte da Stunden drüber sprechen. Ja, es gibt auch bei YouTube, wenn man erst mal anfängt zu recherchieren, kriegt man fünf Millionen Videos angezeigt, wo man sagt, das darfst du nicht machen, das darfst du nicht machen. Man muss sich erst mal entscheiden, was für eine Art von Fahrrad möchte ich fahren. In meinem persönlichen Fall war das schon seit langer Zeit und ist es schon seit langer Zeit ein Rennrad und ich habe, als ich nach Berlin gezogen bin, 2012, ein gebrauchtes Rennrad gekauft. Es gibt in Berlin so ein paar Läden, die gebrauchte Fahrräder verkaufen, man kann auch im Internet suchen und da hilft es, wenn man jemanden dabei hat, der sich auskennt. Ich hatte einen Freund mit dabei, der mich beraten hat und der konnte sehen, was wichtig ist. Zum Beispiel bei alten Fahrradrahmen gibt es riesige Qualitätsunterschiede und ich habe einen richtig, richtig guten Fahrradrahmen, der ist aus den 70er Jahren, der ist, ich glaube, älter als ich und der ist aber aus Stahl und der ist gesteckt, nicht geschweißt und das bedeutet, dass das super stabil ist. Also der wird mich wahrscheinlich überleben, der wird sehr lange halten und alles andere habe ich über die Jahre ausgetauscht, also der hatte am Anfang eine Gangschaltung und dann habe ich mit Freunden einen Singlespeed daraus gemacht, dann ist der Lenker irgendwann durchgebrochen, weil du den selber geschweißt hattest. Nein, weil der aus Aluminium war. Da muss man ein bisschen was lernen, denn ein Stahlrahmen hält ewig, aber Aluminium Lenker halten zehn Jahre, die muss man ab und zu austauschen. Und was ist, wenn, Andre, das alles viel zu kompliziert ist, das alles selber zu lernen? Dann kommst du jetzt ins Spiel. Wie hast du deine Fahrräder ausgewählt, denn du hast ja keine gebrauchten Fahrräder gekauft. Ich kaufe neu, Manuel. Du kaufst neu und auch nicht nur eins, sondern mehrere. Ich habe jetzt aktuell drei Fahrräder, eins möchte ich verkaufen, aber ich habe schon immer mehr als ein Fahrrad gehabt und ich denke, Andre, was du einfach machen kannst am Anfang, ist Fahrräder ausprobieren, so wie Manuel gesagt hat. Wenn man Freunde hat, die Fahrräder haben, ist das super, einfach mal verschiedene Arten von Fahrrädern auszuprobieren. Möchte ich höher sitzen? Möchte ich sportlicher sitzen? Möchte ich breite Reifen haben, damit ich in Berlin durch die Straßenbahnschienen fahren kann, ohne Unfall? Oder will ich Rennradreifen haben, mit denen ich in der Straßenbahnschiene steckenbleibe? Man kann auch lernen, wie man diese Straßenbahn-Trucks, wie heißen sie? Schienen. Schienen überquert, ohne stecken zu bleiben. Besser ist das. Ich habe tatsächlich mein letztes Fahrrad zusammen mit Cetjibiti gekauft und war erstaunt, wie viel Cetjibiti wusste und wie gut Cetjibiti mir helfen konnte, bis hin zur Rahmengröße und all diesem Zeug, was dazu gehört. Und du könntest jetzt mal anfangen, wenn du keine Freunde hast, die Fahrrad fahren, dass du mal Cetjibiti sagst, hey, ich möchte anfangen, Fahrrad zu fahren, stell mir doch mal zehn Fragen, die ich beantworten muss. Und daraufhin kannst du mir dann eine Empfehlung machen, welcher Fahrrad-Typ erst mal für mich wichtig ist. Smart. Das würde ich erst mal fragen. Willst du in den Wald fahren oder in die Stadt? Straßenbahnschienen? Ja oder nein? Wie willst du sitzen? Auf einem Rennrad sitzt man ja so nach vorne gebeugt. Viele Leute wollen das nicht, wobei man sich daran auch gewöhnt. Ja, ich habe das alles mit Cetjibiti gemacht und war ein kleines Risiko, muss ich sagen. Ich habe dann für 2000 Euro ein Fahrrad gekauft. Oh boy. Aber ich muss sagen, es war perfekt. Ich habe es zu einem Laden liefern lassen, den ich kenne. Die haben dann noch die Feinjustierung gemacht. Top. Noch eine letzte Fahrradfrage, dann haben wir sie alle durch. Büşra hat aus der Türkei hat einen Fahrradunfall gehabt und traut sich seitdem nicht mehr so richtig aufs Rad. Und jetzt möchte sie dich fragen, Cari, nachdem sie deinen Vlog geschaut hat. Wie kann sie ihre Angst überwinden und wieder mit dem Fahrradfahren beginnen? Das kann ich doch gar nicht beantworten. Das ist ja eine psychologische Frage. Hattest du schon mal so was, Manuel, wo du einen Unfall hattest oder so? Ich muss sagen, ich bisher noch nicht. Zum Glück noch nicht. Ich kenne nur diese Weisheit, diesen das, was immer gesagt wird, dass man danach möglichst ganz schnell einfach wieder anfangen soll. Also man soll nicht warten, weil dann wird diese Angst nur größer. Ich glaube, man soll schnell starten, aber natürlich vorsichtig und im Kleinen, also nicht direkt wieder reinstürzen und irgendwie durch Berlin Mitte über die Tram Schienen brettern, sondern vielleicht jeden Tag eine Runde um den Block in der eigenen Nachbarschaft mit dem Fahrrad und dann vielleicht nach einem Monat werden es zwei oder drei Blöcke, dass man sich da so rantastet, aber dass man nicht so lange drüber nachdenkt, weil am Ende Fahrradfahren ist was physisches. Das ist ein Muskelgedächtnis. Das kann man nicht intellektuell lernen. Das muss man einfach machen. Muskelgedächtnis ist ein guter Punkt. Isabella, du hast gesagt, du hast auch einen Tipp. Ja, ich hatte mehrere Fahrradunfälle leider, aber ich glaube, es ist sehr, sehr wichtig, genau direkt danach weiterzufahren und auch so ein bisschen zu üben mit so kleinen Manövern, vielleicht in acht so fahren. Es gibt viele Videos auf dem Internet mit Mountainbike Trainings, in denen man lernt, auch wie man fällt, zum Beispiel auf dem Rasen probieren, erst mal so zu fahren und zu fahren und zu sehen, dass es nicht so schlimm ist, wenn du gut begleitet bist und so. Fallen ist normal. Man muss auch lernen, wie man fällt und dann wird das alles gut. Das ist ein super Tipp. Das ist ein super Tipp. Fallen lernen habe ich bisher noch nicht gemacht, aber mein neues Fahrrad hat auch eine ganz andere Schaltung, als ich vorher hatte und da war ich sehr unsicher am Anfang und hatte tatsächlich auch echt einen Unfall, fast auch die Bremse ist ganz anders und deshalb bin ich dann am Anfang erst mal nur im Wald gefahren und draußen außerhalb der Stadt und jetzt fühle ich mich auf dem Fahrrad so sicher, dass ich glaube ich überall fahren kann. Aber man muss sich die Zeit nehmen. So, Follow-up machen wir meistens am Anfang, aber heute mal am Ende und wir haben vor zwei Episoden unsere Podcast-Empfehlungen gegeben, ungefragt. Weißt du noch, auf Reddit hatte jemand deutschsprachige Podcast-Empfehlungen gesucht. Wir haben Reddit-Fragen beantwortet. Richtig und Podcast-Empfehlungen gegeben. Ich habe das dann dort auch gepostet und der OP, kennst du die Abkürzung auf Reddit? Original Poster. Du kennst dich aus, genau. Ich habe es geraten. Ja, ist richtig. Der hat sich dann bedankt, also der hat sich gefreut, dass wir das hier beantwortet haben. Jedenfalls gab es einen Kommentar auf Spotify mit der Bitte, auch Podcast- Empfehlungen mit österreichischem Dialekt zu geben für diejenigen, die in Österreich leben. Da gibt es ja auch einige. Da hast du Ideen? Da habe ich einfach mal unserem Wien-Korrespondenten Matthias, Matthias aus Österreich, geschrieben und er hat mir innerhalb von Sekunden geantwortet mit zwei Empfehlungen. Die erste heißt Erkläre-Mir, erkläre-mir.at. Verlinken wir natürlich in den Shownotes. Dazu schreibt er, das ist ein Top-Podcast, einer meiner Lieblings-Podcasts. Jede Woche gibt es andere Gäste und auch wenn es nicht direkt um Sprache geht, gibt es die Vielfalt von Dialekten wieder, die von den Menschen, die dort interviewt werden. Und der andere Podcast heißt Havidere. Das ist ja die Grußformel in Österreich. Havidere sagt man statt Hallo. Und das ist ein Podcast von einem bekannten Moderator und Sänger. Also verlinken wir beide in den Shownotes. Und wenn ihr Podcasts mit österreichischem Dialekt sucht, dann könnt ihr da mal reinhören. Manuel, ich habe auch ein Follow-up. Und zwar haben wir mal wieder Quatsch geredet. Scheiße. Weißt du wo? Nein. Wir haben ja gesprochen über die häufigsten Wörter, die wir im Easy German Podcast benutzen. Unter anderem haben wir von Verben gesprochen und haben dann behauptet werden und sein wäre das gleiche Verb. Scheiße, das war ich, glaube ich. Ich habe gesagt Moment, werden ist doch einfach nur sein in der Zukunft. Bis oft du, bei so sprachlichen Fragen darf man mir nicht vertrauen. Jurei schreibt Hallo, Kari und Manuel. Danke für die interessante linguistische Forschung. Als Linguistik Fan fand ich das ziemlich faszinierend. Allerdings werden und sein sind absolut zwei verschiedene Verben. Werden kann in einem Satz als Vollverb auftreten, zum Beispiel es wird dunkel, es wurde dunkel und es ist etwas anderes als es ist dunkel und es war dunkel. Das Vollverb werden drückt eine Zustandsveränderung aus. Das Verb sein, den Zustand, zum Beispiel auf Englisch it's dark versus it's getting dark. Manuel, was sagst du dazu? Faszinierend. Er sagt ähnlich, aber sicher nicht das gleiche. Vielleicht könntet ihr das in der nächsten Episode mit Erik noch mal richtig stellen. Danke für eure Arbeit und Grüße aus der Slowakei. Vielen Dank für diese Korrektur und wir haben es ohne Erik richtig gestellt. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Unsere Hausmitteilung. Noch nicht abschalten. Wir haben noch wichtige Ankündigungen. Wichtige Events. Wir haben heute viel über Fahrradfahren gesprochen und ich hatte inspiriert von unserer Zuhörerin Sarah die Idee, dass wir mal eine gemeinsame Fahrradtour machen. Manuel und jetzt habe ich mit Erik, wir beide oder was? Wir beide mit unseren ZuhörerInnen, einer kleinen ausgewählten Gruppe und mit Erik habe ich jetzt eine Route und einen Termin gefunden. Und wir fahren einfach los und ihr könnt mitmachen. Wow. Wie funktioniert das genau? Was braucht man? Ein Fahrrad, ein Helm? Man braucht ein Fahrrad. Man muss unterschreiben, dass man sehr eigenverantwortlich handelt und uns nicht verklagt, wenn man vom Fahrrad fällt. Vorher ein Falltraining machen eventuell? Vorher ein Training machen. Ja, also ihr solltet schon mal Fahrrad gefahren sein. Wir werden nicht Fahrradfahren beibringen. Für die, die Fahrradfahren können und wollen, dachten wir. Wir fahren zusammen ein bisschen aus Berlin heraus, weil Fahrradfahren ist auch super, um ein bisschen zu quatschen, sich kennenzulernen. Wir machen dann gemeinsame Pausen, sprechen Deutsch und fahren Fahrrad. Das findet am 12. Juli, Juli statt. Und dann kann man Janusz, Easy und dich bald in England treffen. Genau. Wir machen Urlaub wieder in Brighton, in Südengland. Und falls ihr Lust habt, wenn ihr in England seid und Lust habt, mal in unserem Sommerurlaub uns zu treffen, es wird ein gemeinsames Miet abgeben. Easy English, Easy German. Vielleicht werden wir sogar einige Leute verkuppeln, die Deutsch lernen, die Englisch lernen. Wer weiß, was da passiert. Am 8. August treffen wir uns in einem Pub oder ich glaube, die Engländer sagen Pupp. Ja. Weiß ich nicht. Kommt drauf an, wo man in England ist und alle, die Lust haben und in der Nähe sind, sind herzlich eingeladen. Es ist ein Samstag. Man kann auch extra anreisen und mit uns ein Bierchen im Urlaub trinken. In der Stadt Brighton. Das hast du, glaube ich, noch nicht erwähnt. Nein. Dann gibt es noch zwei andere Termine. Die hatten wir zwar schon mal erwähnt, aber der Vollständigkeit halber. Es gibt eine Bootstour, eine Summerparty auf dem Boot auf der Spree am 18. Juli. Da gibt es noch wenige Resttickets. Müsst ihr euch beeilen und unseren Podcast live am 11. September auch in Berlin. All diese Termine und Tickets gibt es auf easygerman.org slash Meetups. Und wir freuen uns euch dort zu sehen. Und letzte Sache, ihr habt's eventuell im Intro schon gehört. Wir machen einen Book Club. Bald geht's los. Wenn ihr mit uns einen Monat lang ein Buch lesen möchtet für Anfänger, dann schaut mal auf easygerman.org slash Book Club. Jede Menge Sachen, die ihr mit uns machen könnt in diesem schönen Sommer. Events, Events, Events. Wieso machen wir eigentlich nur Events im Sommer, Manu? Stimmt ja nicht. Es kommen ja dann vor dem... Nach dem Event ist vor dem Event. Im Herbst geht's weiter mit unserer Summer School und dann fallen uns schon wieder Dinge ein. Da kommen die nächsten Highlights. Wir freuen uns immer von euch zu hören, euch zu sehen und von euch zu hören. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr die immer fragen auf easygerman.fm und vielleicht beantworten wir dann nächstes Mal eure Frage hier. Das machen wir. Bis bald. Ciao Isabella. Ciao. Tschüss. Copyright WDR 2021
