Learn German with Authentic Podcasts

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2025-06-20 Folge 223 - Deutsch in der Schweiz

Auch in der Schweiz spricht man Deutsch. Allerdings klingt das Deutsch in der Schweiz sehr anders als das Hochdeutsch aus Deutschland. Patrick hat mit Thomas aus der Schweiz über Schweizerdeutsch gesprochen. --- Das Transkript dieser Folge findest du auf https://⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠www.14minuten.de ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠--- Lerne Schweizerdeutsch mit Thomas! https://www.youtube.com/@swissgermanstorytimehttps://creators.spotify.com/pod/profile/thomas-inauen/ https://www.italki.com/de/teacher/7829221/swissgerman Benutze den Code Ca6dF6 und bekomme 5 USD geschenkt, wenn du Unterricht für mindestens 20 USD mit Thomas buchst. --- Kaufe unser Buch "Tomo feiert in Deutschland" und verbessere dein Deutsch! https://www.14minuten.de/tomo-feiert-in-deutschland/ --- Gefällt dir der Podcast? Unterstütze uns auf ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Patreon⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠! https://www.patreon.com/14minuten Oder abonniere unsere Premium-Folgen auf Spotify, Apple oder YouTube.

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Folge 223, Deutsch in der Schweiz. Hallo, hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von 14 Minuten. Ich hoffe, dass es euch gut geht. Heute werde ich mit Thomas sprechen. Thomas kommt aus der Schweiz, spricht deswegen Schweizerdeutsch und er macht einen Podcast in Schweizerdeutsch. Außerdem hat er einen YouTube-Kanal. Zusammen mit ihm spreche ich über Schweizerdeutsch, über die Unterschiede zwischen Hochdeutsch und Schweizerdeutsch und vieles mehr. Also, seid ihr bereit? Dann geht's jetzt los. Hallo, hallo Thomas, wie geht's? Hallo Patrick, mir geht's gut. Vielen Dank, dass ich hier sein darf. Ja, ich freue mich auch. Heute wollen wir ein bisschen über die Schweiz und Schweizerdeutsch und so sprechen. Genau, du machst tolle Dinge zum Thema Schweizerdeutsch. Kannst du vielleicht dich erst mal vorstellen und sagen, was du so machst zum Thema Schweizerdeutsch? Ja, also, wie gesagt, ich bin Thomas, ich unterrichte Schweizerdeutsch oder gebe Nachhilfe auf Italki. Und zudem betreibe ich einen YouTube-Kanal, Swiss German Storytime, und auch einen Podcast, wo ich verschiedene Geschichten oder Themen auf Schweizerdeutsch erkläre. Jetzt wohnst du in Tokio, aber woher kommst du denn aus der Schweiz? Also, und was für ein Schweizerdeutsch sprichst du? Es gibt ja nicht das Schweizerdeutsch, oder? Ja, das stimmt, das ist eine sehr gute Bemerkung, dass man denkt, meistens Schweizerdeutsch ist vielleicht ein Schweizerdeutsch, aber genau wie du gesagt hast, das ist nicht so. Es gibt so viele verschiedene Dialekte. Man kennt vielleicht den Zürcher Dialekt oder aus Basel, Berner Dialekt. Und alle diese Dialekte klingen anders und sie haben Gemeinsamkeiten, aber klingen anders. Und sogar manchmal von Gemeinde zu Gemeinde können diese Dialekte sich unterscheiden. Und ich stamme ganz aus dem Osten der Schweiz, Nordosten, also in der Nähe des Bodensees, aus einem Ort namens Appenzell. Das ist, ja, vielleicht kennst du St. Gallen? Vielleicht sagt dir das etwas? St. Gallen kenne ich, aber Appenzell habe ich auch schon gehört. Ich glaube, es gibt diesen Käse, oder, der so heisst? Ja, genau, ja, den gibt's, den gibt's. Genau, und manchmal ist in den Medien oder als so kurioses Beispiel aus der Schweiz immer Appenzell-Inneroden, der Kanton, weil es da diese super direkte Demokratie gibt, oder? Ja, und genau von dort komme ich. Das ist ein sehr kleiner Kanton, einer der kleinsten Kantone. Und die Bevölkerung ist die kleinste der Schweiz überhaupt. So, von daher, unser Dialekt ist auch spezifisch. Also, Inneroden hat seinen eigenen Dialekt. Und wenn ich zum Beispiel nur nach St. Gallen gehe, 20 Kilometer entfernt, spricht man einen anderen Dialekt. Und man erkennt sofort, dass ich aus Appenzell bin. Okay, wir sprechen ja jetzt auf Hochdeutsch, damit uns alle verstehen. Genau, aber kannst du vielleicht mal ein paar Sätze auf Schweizerdeutsch, also in deinem Schweizerdeutsch sagen und ich versuche mal das zu verstehen? Ja, sicher kann ich machen. Also, ich heisse Thomas Sinau, ich komme aus Appenzell-Inneroden. Und ich bin dort in der Schule, habe dort gearbeitet. Und jetzt wohne ich in Tokio und unterrichte Schweizerdeutsch, speziell den Dialekt aus der Ostschweiz. Und das gefällt mir sehr gut, macht mir sehr viel Freude. Und vor allem, wenn ich in einem solchen Podcast dabei sein darf, finde ich das mega gut. Okay, okay. Ich habe alles verstanden, ausser in der Mitte kurz nicht. Da hast du irgendwas mit «geschafft» gesagt, aber ich habe nicht… «Geschafft». Ja. Was hast du da genau gesagt? Das bedeutet «gearbeitet». Also, im Schweizerdeutschen… Ja, also immer wenn man das Verb «arbeiten» benutzt, sagen wir eines «schaffen». «Schaffen». Ah, ja, ja. Und was hast du gearbeitet? Was war der ganze Satz? Ich habe in Appenzell-Inneroden… Ich bin in die Schule gegangen und habe dort auch gearbeitet. Also, ich ging dort in die Schule und habe auch dort gearbeitet. Du bist dort in die Schule gegangen und hast dort gearbeitet. Okay, ja, jetzt… Okay, dann habe ich alles verstanden. Die Schule wird auch zur Schule, ja. Aber wie ist denn das dann bei deinem YouTube-Kanal oder bei deinem Podcast? Also unterrichtest du oder vermittelst du deinen Dialekt aus Appenzell oder wie funktioniert das? Ja, das ist eine gute Frage. Also, nicht ganz mein Dialekt, also weil es halt sehr eine kleine Region ist und nicht viele Leute diesen Dialekt sprechen. Die meisten Schüler, die ich habe, wohnen im Raum Zürich, Zug und bewegen sich eigentlich in diesem Bereich. Und es würde ihnen nicht so viel nützen, jetzt 100% authentischen Appenzell-Inneroder-Dialekt zu lernen. Von daher passe ich mich ein bisschen an. Also, man hört immer noch stark, dass ich aus Appenzell komme. Das möchte ich auch nicht, ich kann das auch nicht abschalten oder so, das wäre auch nicht authentisch. Aber ich tausche einzelne Worte aus. Okay, okay, okay. Und du ersetzt das dann mit Wörtern aus welcher Region oder aus welcher Stadt? Aus Zürich oder Basel oder was nimmst du dann? Ich nehme so, ja, wie soll ich sagen, ein allgemeines Wort. Also man hat, das ist auch oft so, wenn Schweizer jetzt miteinander kommunizieren und z. B. ja, in Zürich erredet mit einem Berner, sage ich mal, dann eigentlich, wir wissen, welche Worte alle verstehen. Also das ist irgendwie, weil man halt schon seit Kind an irgendwie immer verschiedene Dialekte hört, weiß man irgendwann, welche Worte kompatibel sind sozusagen und welche Worte nicht so kompatibel sind. Und ich benutze einfach die, wo ich weiß, das wird in allen Dialekten gut verstanden. Und die bringe ich dann auch den Schülern bei. Dann habe ich vielleicht eine Frage zu Hochdeutsch für dich. Ich glaube, in den Medien, also in den Medien, aber auch im Geschriebenen, benutzt man ja einfach Hochdeutsch in der Schweiz. Aber wie sehen Schweizer Hochdeutsch? Habt ihr da so eine Distanz? Ist das für euch so ein bisschen formell oder fremd oder wie ist das? Das ist eine gute Frage, ja. Ja, ich glaube, da ist schon eine gewisse Distanz eventuell. Also wir lernen Hochdeutsch in der Schule, klar mit dem Schweizer Einfluss ein bisschen. Wir haben vielleicht noch diese Helvetismen drin, die man in Deutschland nicht benutzt, das Trottware oder Parkieren anstatt parken oder grillieren anstatt grillen. Solche Dinge, aber ja, das Hochdeutsch ist da und auch im Alltag. Also man schreibt auf Hochdeutsch, offizielle Texte, Mails. WhatsApp ist wieder eher Schweizerdeutsch, wenn es ein bisschen privater wird, persönlicher. Aber wenn es offiziell sein muss, ist es auch auf Hochdeutsch. Aber ja, und die Nachrichten sind auch auf Hochdeutsch. Es gibt beides, Schweizerdeutsch und Hochdeutsch. Viele Sendungen im Fernsehen sind auf Hochdeutsch. Also wir konsumieren sehr viel auf Hochdeutsch auch. Nur der Alltag ist meistens auf Schweizerdeutsch, wenn man jetzt nicht Hochdeutsch direkt benutzt bei der Arbeit. Ja, ich glaube, da besteht halt einfach eine gewisse Distanz, weil vielleicht viele Schweizer sind sich nicht so gewöhnt, Hochdeutsch zu sprechen, machen vielleicht einzelne kleine Fehler eventuell auch und dann halt der Akzent, den man auch mitbringt als Schweizer. Und vielleicht hat man auch manchmal so ein bisschen ein Schamgefühl, Hochdeutsch zu benutzen. Man hat ein bisschen Angst davor auch, ja. Das ist interessant. Ich war vor zwei Jahren, glaube ich, in der Schweiz und bin ein bisschen gereist und war auch in Zürich. Und da ist mir eine Sache aufgefallen, vielleicht war das auch Zufall, aber ich hatte ein paar Gespräche oder so Kontakte in Geschäften mit Verkäufern und die haben natürlich gehört, dass ich Deutscher bin, aber die haben dann nicht auf Hochdeutsch geantwortet, sondern auf Englisch. Und das fand ich sehr seltsam. Und da dachte ich so, die sprechen lieber Englisch als Hochdeutsch, echt? Ja, ehrlich gesagt, so ein Beispiel habe ich schon öfters gehört, das wirklich auch Schüler von mir zum Beispiel schon gesagt haben. Die Schweizer haben einfach auf Englisch geantwortet, anstatt auf Hochdeutsch. Und für mich ist das sehr fremd. Ja, also ich finde das irgendwie komisch, dass ein Schweizer eher auf Englisch antwortet als auf Hochdeutsch. Und ich kann es mir wirklich auch manchmal nur schwer erklären. Ich glaube, es kann eben sein, dass sich die Leute ja nicht gewöhnt sind, daran Hochdeutsch zu sprechen und weil sie wahrscheinlich viel Serien schauen auf Englisch, sprechen sie lieber Englisch und vielleicht hat es auch ein bisschen damit zu tun, dass sie Englisch ein bisschen besser mögen. Aber ich habe noch eine andere Frage. Ich hatte neulich ein Interview mit zwei sympathischen Frauen aus Österreich und in Österreich spricht man ja auch Dialekte und die haben gesagt, in Österreich gibt es so manche hochdeutsche Wörter, die finden Österreicher meistens komisch und sie selbst benutzen die nie. Gibt es hochdeutsche Wörter, die ihr in der Schweiz irgendwie auch komisch, seltsam findet? Ah ja, ich denke ja. Also wenn wir Hochdeutsch sprechen, meinst du, dass wir es dann nicht benutzen würden? Ja, wie zum Beispiel in Österreich, die haben gesagt lecker, die sagen nicht lecker, das finden die super seltsam. Ja, da würde ich auch mitgehen, lecker ist gut. Was habt ihr denn gegen das Wort lecker? Ich weiss nicht, in der Schweiz sagen wir einfach, es ist fein. Ich glaube, das Schweizerdeutsch klingt ein bisschen rustikaler im Vergleich zu Hochdeutsch. Aber eine Frage habe ich vielleicht noch und zwar, ja, die Schweizerdeutschen Dialekte, die sind ja schon ziemlich anders als Hochdeutsch. Was würdest du den Leuten empfehlen, die in die Schweiz ziehen, weil sie dort studieren wollen, weil sie dort arbeiten wollen und die können auch kein Deutsch, also weder Schweizerdeutsch noch Hochdeutsch. Sollen die erst mal Hochdeutsch lernen und dann später Schweizerdeutsch? Was würdest du sagen? Ja, ich empfehle immer, zuerst Hochdeutsch zu lernen. Weil es, klar, es ist schon eine, es klingt sehr anders, aber die Grundlage ist sehr, sehr ähnlich oder gleich. Also viele, die Grundlage kann man sagen, ist eigentlich Hochdeutsch, finde ich. Und deshalb ist es ja aus meiner Sicht die beste Methode, zuerst Hochdeutsch zu lernen, gerade auch weil ja alles auf Hochdeutsch geschrieben steht in der Schweiz. Und da muss man es ja trotzdem lernen, wenn man die offiziellen Nachrichten verstehen möchte oder eine Zeitung lesen möchte, das ist ja alles auf Hochdeutsch. Ich finde, man sollte Hochdeutsch auf ein solides Niveau lernen und dann vielleicht kann man ja ab B1, zwischen B1 und B2 dann schon mit Schweizerdeutsch beginnen. Also erst einmal mit Hochdeutsch anfangen, dann 14 Minuten hören und dann wechselt man zu deinem Podcast und zu deinem Kanal. Absolut, ja. Ich finde wirklich, Schweizerdeutsch ist eher eine Ergänzung zu Hochdeutsch für Leute, die halt in der Schweiz leben oder so ein Interesse haben. Wenn man dann schon eine gute Grundlage hat, sollte man schon ein bisschen Schweizerdeutsch lernen, weil man schon integrierter dann ist, oder? Ja, das hilft halt dann enorm. Also man kann durchaus in der Schweiz leben mit Hochdeutsch oder wie du gesagt hast, sogar mit Englisch oder so wird man angesprochen. Aber um sich richtig zu integrieren, gerade wenn man vielleicht auf dem Land lebt auch oder mit Schweizern dann befreundet ist, weil ich höre oft einfach die Situation, dass Leute sagen, ja, wenn ich in einer Gruppe von Schweizern bin und ich bin die einzige Person, die, ich sage jetzt mal, nur Hochdeutsch spricht, dann fühle ich mich wie das fünfte Rad am Wagen irgendwie. Und ich kann einfach nicht so richtig im Gespräch teilnehmen. Oder dann haben sie ein schlechtes Gewissen, dass alle anderen dann gezwungen sind, auch Hochdeutsch zu sprechen. Aber meistens tun sie das ja dann nicht und dann versteht man einfach nicht so viel. Und deshalb finde ich schon sehr hilfreich. Aber an der Stelle würde ich sagen, wir machen erst mal Schluss. Ich danke dir für dieses sehr nette Gespräch. In der Schweiz sagt man Ade, nicht Tschüss, sondern Ade, richtig? Adia, Adia kann man sagen. Oder auch Adia oder Tschüss geht auch. Aber Adia ist ganz gut, kann man gut sagen. Adia, Tschüss, mach's gut. Danke Patrick, vielen Dank. Also das war das Interview mit Thomas. Das Transkript dieser Episode findet ihr wie immer auf www.14minuten.de und wenn euch 14 Minuten gefällt, könnt ihr uns unterstützen. Das könnt ihr auf Patreon machen, da gibt es ganz viele Extras. Ihr könnt zum Beispiel die Premium-Episoden hören. Ihr könnt aber auch die Premium-Episoden auf Spotify, Apple oder YouTube abonnieren. Und kennt ihr schon unser Buch Tomo feiert in Deutschland? Mit dem Buch könnt ihr ebenfalls euer Deutsch verbessern. Es gibt ganz viele kurze Geschichten. Ihr lernt viel über die Feiertage und die deutsche Kultur. Mehr Informationen gibt es auch auf www.14minuten.de Also vielen Dank, bis bald, ciao, ciao.

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